Buchwald Klaudia Steuerberaterin

Da die zuständige Mitarbeiterin im Unternehmen meines Onkels für längere Zeit erkrankt ist, unterstütze ich ihn bei der Fortführung der eigenen Lohn- und Finanzbuchhaltung. Ich hatte zuvor schon aus Erzählungen erfahren, dass die von ihm beauftragte Steuerberatungskanzlei unzuverlässig sei, meine diesbezüglichen Beobachtungen sprengten jedoch meine Vorstellungskraft: Seit 4 Jahren sind sämtliche Steuererklärungen und Jahresabschlüsse verspätet - bzw. zuletzt gar nicht - beim Finanzamt eingegangen. Da die Kanzlei niemals eine Fristverlängerung beantragt hatte und die Fristen nicht nur unwesentlich überschritten wurden, kam es jeweils zur Androhung von Zwangsgeld, einmal wurde es gar festgesetzt. Aufgrund verspäteter Hinterlegung beim Bundesanzeiger wurden zwei Ordnungsgeldverfahren eröffnet, mit der Festsetzung des ersten Ordnungsgeldes muss jeden Tag gerechnet werden. Das wirklich skurrile hieran ist, dass mein Onkel ein äußerst ordentlicher Mandant ist. Als Diplom-Betriebswirt habe ich über 10 Jahre Berufserfahrung in mehreren Steuerberatungskanzleien. Aufbereitung seiner Daten, Reaktion bei Rückfragen, Zahlungsmoral, alles klar überdurchschnittlich. Mir ist auch nicht bekannt, dass die Steuerkanzlei Buchwald diesbezüglich jemals einen Verbesserungswunsch geäußert hätte. Leider sind die verspäteten Abgaben noch das kleinste Problem. Schreiben des Finanzamts und Steuerbescheide werden auch nach Monaten nicht weitergegeben. Auch wenn Rückrufbitten, Faxe und E-Mails meistens unbeantwortet bleiben, wird gelegentlich die kurzfristige Erledigung zugesagt - sowohl mündlich als auch schriftlich - nur um die Frist dann doch wieder kommentarlos untätig verstreichen zu lassen. Seit einigen Jahren hat mein Onkel auch weder Kopien der Steuererklärungen, noch seiner Geschäftsberichte von der Steuerkanzlei Buchwald erhalten. Die aufgrund einer Betriebsprüfung sehr detailliert angeforderten Unterlagen wurden trotz schriftlicher Zusage mit Terminbenennung bis heute noch nicht zur Verfügung gestellt. Nun drängt sich natürlich die Vermutung auf, dass mein Onkel nicht den Anforderungen eines ordentlichen Kaufmanns entspricht, wenn er dieses Verhalten über einen langen Zeitraum duldet. Da die Vorbesitzerin der Kanzlei mit uns verwandt ist, war er es gewohnt der Steuerberatung überdurchschnittliches Vertrauen entgegenzubringen. Viel gewichtiger war jedoch, dass sich seine Steuerberaterin durch die regelmäßige Schilderung einer Vielzahl ernster Erkrankungen sein Mitleid und seine Nachsichtigkeit erarbeitete. Meine Erläuterungen, dass sämtliche Kanzleimitarbeiter - einschließlich dem Sekretariat - in der Lage sein müssten die von ihm gewünschten Unterlagen zu übersenden, Fristverlängerungen zu beantragen, etc. und eine Erkrankung der Kanzleiführung keine plausible Begründung für das beobachtete Verhalten darstellt, nahm er leider nicht ernst genug. Erst als er mit vierstelligen Bußgeldern konfrontiert wurde, ist er zur Einsicht gelangt, dass ihm durch das Verhalten der Kanzlei ein Beraterwechsel aufgezwungen wird. Bereits die erste von mir kontaktierte Steuerkanzlei nahm das Mandat dankend an. Beim letzten gemeinsamen Telefonat - das letzte halbe dutzend an Rückrufbitten blieb unbeantwortet - wurde ihm der angekündigte Beraterwechsel gar vorgeworfen. Auf die angeforderten Unterlagen, sowie auf die Fertigstellung und Übermittlung der letzten Pflichterklärung warten wir noch immer. Letztendlich hat das Unternehmen meines Onkels Dienstleistungen bezahlt, die aufgrund unterbliebener Aushändigung der Geschäftsberichte und Steuererklärungen bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig erbracht wurden. Da in der Familie viele einflussreiche und gut vernetzte Unternehmer vertreten sind, habe ich mir vorgenommen pro Woche mehrere Stakeholder (Steuerberaterkammer, Berufshaftpflichtversicherung, Finanzämter in der Region, Prüfungsorgane, Steufa und weitere Strafverfolgungsbehörden...) in die Thematik mit einzubeziehen. Aus Prinzip werde ich hier, sowie in anderen Bewertungsportalen, über neue Entwicklungen berichten.