Gute Projekte an den Start zu bringen und Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen nicht leicht umzusetzen. Um ihnen dabei zu helfen, in den Bereichen Innovation, Digitalisierung oder grüne Technologien wettbewerbsfähig zu werden oder zu bleiben, stellt die Europäische Union eine Vielzahl an Förderprogrammen bereit. Solche Mittel ermöglichen es Unternehmen, wichtige Zukunftsprojekte zu realisieren, ohne dabei ausschließlich auf Eigenmittel oder klassische Finanzierungen angewiesen zu sein. Doch die Förderprogrammauswahl und der Prozess der stellung sind oft komplex und mit bürokratischen Hürden verbunden. Unternehmen müssen dabei eine Vielzahl an Kriterien beachten, wie etwa Förderbedingungen, sfristen und Verwendungsnachweise. Zudem ist eine strategische Herangehensweise wichtig, um sicherzustellen, dass die Fördergelder optimal eingesetzt werden und den gewünschten Effekt auf die Unternehmensentwicklung haben. Eine professionelle Beratung kann hier hilfreich sein.
- Vorteile und Nachteile von EU-Förderprogrammen für kleine und mittlere Unternehmen
- Was sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Kontext der EU-Förderprogramme?
- Welche EU-Förderprogramme stehen speziell für KMU zur Verfügung?
- Welche Voraussetzungen sind für EU-Fördermittel nötig?
- Welche Projektarten werden durch EU-Förderprogramme für KMU unterstützt?
- Wie können KMU EU-Fördermittel beantragen?
- Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es für KMU, die EU-Fördermittel beantragen möchten?
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- Fördermittel für KMU: Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Die EU bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen diverse Förderprogrammmöglichkeiten an, die Neuerungen, Digitalisierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit fördern.
- Unternehmen müssen streng definierte Kriterien erfüllen, um Fördermittel zu erhalten.
- Arbeit im Bereich Forschung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und grüne Technologien wird besonders mit Zuwendungen gefördert.
- Der Antragsprozess für EU-Fördermittel kann komplex sein und erfordert detaillierte Unterlagen.
- Es gibt spezialisierte Fördermittelberatungen, die bei der Antragstellung für die Beihilfen unterstützen.
Vorteile und Nachteile von EU-Förderprogrammen für kleine und mittlere Unternehmen
Vorteile | Nachteile |
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Was sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Kontext der EU-Förderprogramme?
Fast alle Unternehmen in Deutschland (99,3 Prozent) sind laut dem Statistischem Bundesamt kleine und mittlere Unternehmen. Insgesamt handelt es sich um rund 3,1 Millionen Unternehmen, die in Deutschland unter den Begriff KMU fallen, allein 55 Prozent aller Arbeitnehmer hier sind in einer solchen Firma beschäftigt. Diese Unternehmen tragen somit maßgeblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei und nehmen eine zentrale Rolle auf dem europäischen Markt ein, weil sie ein wichtiger Motor sind für neue Technologien und Wachstum. Um das zu unterstützen, hat die EU zahlreiche Förderprogramme ins Leben gerufen, die auf diese Unternehmensgruppe ausgerichtet sind.
Die folgende Definition der Europäischen Union ist ausschlaggebend, damit Fördermittel für Unternehmen, die speziell auf KMU ausgerichtet sind, aus EU-Programmen abgerufen werden können:
- weniger als 250 Mitarbeiter
- Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro
- Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro
- keine Kontrolle durch ein größeres Unternehmen
- keine Einbindung in einen Konzern
Kleine und mittlere Unternehmen erhalten häufig indirekte Zuwendungen und Beihilfen durch die EU. Die Europäische Kommission stellt hierfür Haushaltsmittel zur Verfügung, die entweder über den Bund, die Länder oder Institutionen wie die Europäische Investitionsbank (EIB) und den Europäischen Investitionsfonds (EIF) fließen. Diese arbeiten oft mit nationalen Förderbanken, Bürgschaftsbanken oder Beteiligungsfonds zusammen, um KMU Finanzierungen mit EU-Unterstützung anzubieten. Dabei stehen nicht in allen Regionen dieselben Fördergelder für jeden Zweck zur Verfügung. Wo diese aber angeboten werden, sind sie in der Regel über bekannte Anlaufstellen vor Ort zu finden, nicht direkt in Brüssel. Informationen über solche Fördermöglichkeiten in den jeweiligen Regionen bietet das EU-Portal „Zugang zu Finanzmitteln“.
Welche EU-Förderprogramme stehen speziell für KMU zur Verfügung?
Es gibt eine Reihe spezieller Fördermöglichkeiten, die ganz auf diese Unternehmensform ausgerichtet sind und Beihilfen zur Förderung zur Verfügung stellen wie etwa Innovationsförderprogramme. Es macht daher Sinn, sich frühzeitig mit den Förderoptionen auseinandersetzen und eine ausführliche Fördermittelrecherche durchzuführen, um auch wirklich profitieren zu können. Aufgrund der reichlich unübersichtlichen Fülle an Möglichkeiten kann es sinnvoll sein, eine Fördermittelberatung (Link zum Artikel) in Anspruch zu nehmen und mit dieser einen Fördermittelcheck durchzuführen. Hier sind einige mögliche Bespiele für Förderprogramme, die über den deutschen Tellerrand hinausgehen:
- Horizon Europe ist das größte Forschungs- und Innovationsförderprogramm der EU und richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen, die an der Technologieentwicklung oder bahnbrechenden Neuerungen arbeiten. Die Zuschüsse für Forschungs- und Entwicklungsprojekte gibt es vornehmlich in den Bereichen Gesundheit, digitale Technologien, Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien.
Förderziel: Förderung von Forschung, Entwicklung und innovative Technologien
- EIC Accelerator (European Innovation Council) ist Teil von Horizon Europe und unterstützt kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups, die bahnbrechende Neuentwicklungen mit hohem Marktrisiko entwickeln. Hier wird dem Zuwendungsempfänger ein Mix aus Beihilfen und Eigenkapitalfinanzierung geboten, um innovative Projektarbeiten von der Idee bis zur Markteinführung zu begleiten.
- Das COSME (Competitiveness of Enterprises and Small and Medium-sized Enterprises) zielte darauf ab, die KMU-Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu stärken. Man unterstützte bei der Markterschließung, dem Zugang zu Finanzierungen und der Internationalisierung. Das Binnenmarktprogramm SMP (Single Market Programme) tritt die Nachfolge des EU-Programms COSME an.
Förderziel: Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Erleichterung des Marktzugangs - Digital Europe unterstützt die digitale Transformation von Unternehmen in Europa. Es fördert den Einsatz digitaler Technologien wie Künstliche Intelligenz, Big Data und Cloud-Lösungen in kleinen und mittleren Unternehmen, um deren digitale Fähigkeiten und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Förderziel: Beschleunigung der Digitalisierung - LIFE ist das Umwelt- und Klimaschutzprogramm der EU, das Unternehmen unterstützt, die Projektarbeiten zur Reduktion von CO₂-Emissionen oder zur Förderung der Kreislaufwirtschaft umsetzen möchten. Unternehmen, die in grünen Technologien tätig sind, profitieren hier besonders.
Förderziel: Unterstützung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten
- Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den EU-Regionen und unterstützt bei Investitionen unter anderem in Infrastruktur und Nachhaltigkeit. Dabei liegt der Schwerpunkt auf weniger entwickelten Regionen, um Ungleichgewichte zu verringern.
Förderziel: Unterstützung von Innovations- und Investitionsprojekten zur Stärkung regionaler Wirtschaften - Der Europäische Sozialfond (ESF) unterstützt dann, wenn die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter gesteigert werden soll. Es wird besonderer Wert auf Weiterbildung, Qualifizierung und die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen gelegt.
Förderziel: Verbesserung der Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten - Das Markterschließungsprogramm für KMU (MEP) ist zwar keine EU-Förderung, aber hier fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Einstieg in den Auslandsmarkt. Das MEP ist branchenübergreifend und behandelt wichtige Zukunftsthemen wie Umwelttechnologien, Gesundheitswirtschaft sowie Maschinen- und Anlagenbau.
Wie hoch sind die typischen Fördersummen in den verschiedenen EU-Programmen?
Förderprogramm | Fördervolumen | Förderquote |
Horizon Europe | bis zu 2,5 Millionen Euro | 50 bis 70 Prozent |
SMP | bis zu 400.000 Euro | 50 bis 60 Prozent (je nach Ausschreibung) |
Digital Europe | bis zu 500.000 Euro | 50 bis 75 Prozent |
LIFE | bis zu 2 Millionen Euro | bis zu 55 Prozent |
EFRE | variiert je nach Projektart und Region | bis zu 85 Prozent in strukturschwachen Regionen |
EIC Accelerator | bis zu 2,5 Millionen Euro als Zuschuss und bis zu 15 Millionen Euro als Beteiligungskapital | bis zu 70 Prozent |
ESF | projektbezogen unterschiedlich, oft in Zusammenarbeit mit regionalen Programmmöglichkeiten | bis zu 85 Prozent |
Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen EU-Förderprogrammen für KMU?
Es gibt mehrere wichtige Unterschiede zwischen den verschiedenen EU-Förderprogrammen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Zum einen gibt es direkt verwaltete Fördermöglichkeiten, die zentral von der Europäischen Kommission oder ihren Agenturen verwaltet werden. Hier ist oft eine Kofinanzierung erforderlich, die EU-Förderung deckt in der Regel nur einen Teil der Projektkosten. KMU können sich hier direkt bewerben, meist für Projekte, die einen europäischen Mehrwert besitzen. Zum anderen gibt es indirekt verwaltete Fördermöglichkeiten wie Struktur- und Investitionsfonds. Sie werden auf nationaler oder regionaler Ebene verwaltet. KMU bewerben sich bei den zuständigen Behörden in ihrem Land oder ihrer Region. Auch gibt es Unterschiede bei Zielen und Förderbereichen: Das Binnenmarktprogramm etwa verbessert den Zugang zu Finanzmitteln und Märkten, Horizon Europe fördert Forschung und Innovation, wieder andere unterstützen die regionale Entwiclung, den Agrarsektor oder fokussieren sich auf grüne Technologien. Von Zuschüssen wie Teilfinanzierungen über Kredite bis hin zu nichtfinanziellen Hilfsmaßnahmen wie Beratung gibt es viele verschiedene Fördermöglichkeiten. Auch die Förderhöhe und -intensität variieren je nach Programm und hängen oft von der Unternehmensgröße ab.
Welche Voraussetzungen sind für EU-Fördermittel nötig?
Um Zuwendungsempfänger zu werden, müssen grundsätzlich die KMU-Definitionen mit Blick auf die Angestelltenzahlen und den Umsatz der EU erfüllt sein. Genauso maßgeblich ist aber auch, dass die Projektarbeit, für die die Förderung beantragt wird, mit den Zielen des jeweiligen Programms übereinstimmt.
Ein weiteres Kriterium ist die ordnungsgemäße Einreichung aller erforderlichen Unterlagen. Dazu gehören
- ein detaillierter Businessplan,
- Projektbeschreibungen und
- ein Nachweis über die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Zudem muss das Unternehmen in der Regel in einem EU-Mitgliedstaat ansässig sein. Am besten nutzen Sie spezialisierte Beratungsdienste beziehungsweise eine Fördermittelberatung, um sicherzustellen, dass alle formalen Anforderungen erfüllt sind. Ein unvollständiger Antrag kann zur Ablehnung führen, selbst wenn Vorhaben eigentlich förderfähig wäre.
Welche Unterlagen und Nachweise müssen KMU für einen EU-Förderantrag einreichen?
Um einen erfolgreichen Förderantrag zu stellen und Zuschüsse zu erhalten, müssen KMU verschiedene Unterlagen und Nachweise einreichen, die je nach Programm variieren können. Zu den häufigsten Anforderungen gehören:
- Ein detaillierter Businessplan, der das Vorhaben klar beschreibt und wirtschaftliche Analysen enthält.
- Jahresabschlüsse und aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu belegen.
- Eine genaue Projektbeschreibung, die die Ziele, den Zeitrahmen und die erwarteten Ergebnisse des Projekts darstellt.
- Nachweise über bisherige Fördermittel und deren erfolgreiche Verwendung (falls zutreffend).
- Ein Finanzierungsplan, der aufzeigt, wie die beantragten Fördermittel eingesetzt werden und welche Eigenmittel bereitgestellt werden.
- Referenzen oder Nachweise über bereits erfolgreich durchgeführte Projekte oder Partnerschaften, die die Fähigkeit des Unternehmens unterstreichen, ähnliche Vorhaben umzusetzen.
Welche Projektarten werden durch EU-Förderprogramme für KMU unterstützt?
EU-Förderprogramme für KMU unterstützen vor allem dann, wenn es einen klaren Mehrwert für das Unternehmen und möglichst auch für die Gesellschaft gibt. Um dies verständlicher zu machen, folgen drei Beispiele, die typischerweise förderfähig sind:
Innovationsprojekt
Beispiel: Ein kleines Unternehmen aus der Biotechnologiebranche entwickelt ein neues Medikament zur Behandlung von seltenen Krankheiten. Die EU-Förderung deckt die Kosten für die Forschung und klinischen Studien ab, um das Produkt zur Marktreife zu bringen.
Förderprogramme: Horizon Europe, EIC Accelerator (Diese Programme unterstützen risikoreiche, visionäre und bahnbrechende Ideen von der Grundlagenforschung bis zur Kommerzialisierung)
Digitalisierungsprojekt
Beispiel: Ein mittelständisches Produktionsunternehmen implementiert ein System zur Automatisierung seiner Lagerhaltung mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Mit der Förderung kann das Unternehmen die notwendigen digitalen Infrastrukturen aufbauen.
Förderprogramme: Digital Europe, SMP
Markterschließungs- und Internationalisierungsprojekte
Beispiel: Ein KMU aus der Softwarebranche möchte sein Angebot europaweit anbieten. Die Fördermittel helfen bei der Anpassung des Produkts an lokale Vorschriften sowie bei der Durchführung von Marketingmaßnahmen in verschiedenen EU-Ländern.
Förderprogramme: SMP, EFRE
Zusätzlich werden weitere Projektarten unterstützt wie:
- Forschungs- und Entwicklungsprojekte
- Nachhaltigkeits- und Umweltprojekte
- Agrarsektorprojekte
- Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Dabei ist wichtig zu beachten, dass die Verfügbarkeit und die genauen Bedingungen der Förderprogramme je nach Region und Zeitraum variieren können. KMU sollten sich daher immer mithilfe eines Fördermittelchecks über die aktuellen Möglichkeiten informieren, entweder direkt bei den EU-Institutionen oder bei lokalen Anlaufstellen.
Welche EU-Förderprogramme für KMU sind besonders interessant?
Förderprogramm | Fokus |
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Horizon Europe |
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EIC Accelerator |
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Digital Europe |
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LIFE-Programm |
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Natürlich ist das auch abhängig von dem, was gefördert werden soll. Handelt es sich um einen Agrar- oder Fischereibetrieb kommen ganz andere Förderungsmöglichkeiten in Betracht als bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Machen Sie daher immer eine gründliche Fördermittelrecherche, um auch wirklich zu sehen, welche Möglichkeiten es genau für Ihren Bereich gibt.
Welche KMU-Projekte wurden in der Vergangenheit gefördert?
QubeDot – iSMILE-Projekt (EIC Accelerator, 2024)
Das deutsche Unternehmen QubeDot entwickelte das iSMILE-Projekt, das revolutionäre Materialien für den 3D-Druck nutzt. Die Fördermittel wurden genutzt, um die Markteinführung der Produkte zu starten.
- Fördervolumen: Mehrere Millionen Euro aus verschiedenen EIC-Förderinstrumenten
SEAFuel (Horizon 2020, 2017)
Das SEAFuel-Projekt fördert die Nutzung von Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle für den Transport in Küstenregionen. Partner aus Spanien, Irland und dem Vereinigten Königreich arbeiten zusammen, um erneuerbare Energien voranzutreiben.
- Fördervolumen: 3,5 Millionen Euro
HYBRIT – Fossil-Free Steel (LIFE-Programm, 2020)
SSAB ist ein schwedisches Unternehmen und erhielt eine Förderung für das HYBRIT-Projekt, das eine CO₂-freie Stahlproduktion entwickelt, indem erneuerbare Energien und Wasserstoff genutzt werden.
- Fördervolumen: 20 Millionen Euro
Digital Innovation Hub Katapult (Digital Europe, 2022)
Der Digital Innovation Hub „Katapult“ in den Niederlanden wurde gefördert, um KMU bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Hier wird darauf abgezielt, digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz und Automatisierung in kleinen Unternehmen voranzutreiben.
- Fördervolumen: 1,8 Millionen Euro
Blue Economy Innovation Project (COSME, 2021)
Diese Projektarbeit half KMU in der maritimen Industrie, nachhaltige Technologien zu entwickeln, die den ökologischen Fußabdruck von Schifffahrt und Fischerei reduzieren. Es förderte internationale Kooperationen und technologische Innovationen.
- Fördervolumen: 500.000 Euro
Wie können KMU EU-Fördermittel beantragen?
Bis Sie Zuwendungen beziehungsweise Fördermittel erhalten, bedarf es einiger Vorarbeit, die in mehreren Schritten verläuft und zunächst mit der Antragsstellung beziehungsweise dem Warten auf die Bestätigung oder Ablehnung endet.
- Suchen Sie das passende Förderprogramm für Ihre Arbeit aus, indem Sie sich über das Projektziel und die Förderrichtlinien informieren.
- Den Förderantrag können Sie in der Regel online auf den Seiten des entsprechenden EU-Portals stellen. Reichen Sie ihn mit allen notwendigen Unterlagen ein.
Damit keine Fehler passieren, sollten Sie sich an einen spezialisierten Beratungsdienst wenden, um den Prozess zu optimieren und die Erfolgschancen zu erhöhen.
Marius Ehrlinger – Geschäftsführer von Pagestreet
Welche Fristen und Zeiträume gelten für die Beantragung von EU-Fördermitteln?
Viele Programme haben feste Termine (Stichtage) für die Einreichung des Förderantrags, die mehrmals im Jahr stattfinden. Einige Programme haben laufende Einreichungsfristen, bei denen Anträge fortlaufend angenommen und bewertet werden, wie es zum Beispiel bei bestimmten regionalen oder sozialen, wirtschaftlichen und territorialen Förderungen der Fall ist.
Wie lange dauert es, bis eine Entscheidung über den Förderantrag fällt?
Durchschnittlich sollten Sie zwischen drei und sechs Monaten einplanen, bis über Ihren Förderantrag entschieden wird. Dabei kommt es nicht nur auf Ihr Projekt an, sondern auch auf den Umfang des Förderprogramms. Solche wie Horizon Europe oder der EIC Accelerator benötigen in der Regel mehr Zeit. Die Bearbeitungsdauer ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass eine Bewertung der Finanzstabilität des Unternehmens, der Projektausführbarkeit sowie des zu erwartenden Mehrwerts für die EU-Wirtschaft erfolgt.
Wie können KMU sicherstellen, dass ihre Projekte förderfähig sind?
Damit Ihr Projekt die entsprechenden Fördermittel erhält, ist vor allem eine gute Recherche notwendig, um das passende Programm auszuwählen. Hierbei lohnt es sich, professionelle Unterstützung einzuholen, die mit ihrer Erfahrung oftmals schneller und effektiver zu dem benötigten Förderprogramm gelangt. Wenn Sie zudem mit anderen Unternehmen oder Institutionen in der EU zusammenarbeiten, erhöht das in der Regel Ihre Erfolgschancen.
Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es für KMU, die EU-Fördermittel beantragen möchten?
In Eigenrecherche bei einem Fördermittelcheck können Sie die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) nutzen und hier nach Möglichkeiten für Zuwendungen suchen. Auf der Webseite finden Sie Informationen zu nationalen und EU-Förderprogrammen.
Möchten Sie professionelle Unterstützung bei der Beantragung von EU-Fördermitteln und Beihilfen, dann stehen Ihnen mehrere Beratungsmöglichkeiten zur Verfügung, die Ihnen einen großen Teil des Aufwands abnehmen können. Sie helfen nicht nur bei der Auswahl des richtigen Förderprogramms, sondern auch bei der Erstellung und Einreichung des Antrags. Dazu zählen:
- nationale Kontaktstellen (NKS), die speziell auf EU-Förderprogramme ausgerichtete Beratungen sind
- Förderbanken, wie zum Beispiel die KfW und Förderbanken der Bundesländer
- spezialisierte Beratungsunternehmen wie Förderberater und externe Dienstleister
- regionale Industrie- und Handelskammern (IHK)
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Mehrere Förderanträge gleichzeitig stellen: Prüfen Sie die Möglichkeit, mehrere Förderanträge gleichzeitig zu stellen, um die Chancen auf finanzielle Unterstützung zu maximieren. Manchmal schließt sich die Nutzung der Fördermittel aber auch aus.
- Planen Sie genügend Zeit für die Vorbereitung des Förderantrags ein: Der Prozess kann komplex und zeitaufwendig sein. Eine gründliche Fördermittelrecherche genau auf Ihr Unternehmen zugeschnitten ist das A und O.
- Berücksichtigung von Eigenmitteln: Stellen Sie sicher, dass Sie über ausreichende Eigenkapital verfügen, da viele Programme eine Kofinanzierung erfordern.
- Nachhaltigkeit und Innovation hervorheben: Setzen Sie in Ihrem Antrag einen Schwerpunkt auf nachhaltige und innovative Aspekte, da diese von der EU besonders gefördert werden.
- Dokumentationspflicht: Stellen Sie sicher, dass Sie nach Projektabschluss alle Dokumentationspflichten erfüllen, um mögliche Rückzahlungen zu vermeiden.
Fazit
EU-Förderprogramme bieten kleinen und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für Innovationsprojekte oder solche in Bereichen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu erhalten. Man richtet sich hier an Unternehmen, die durch neue Technologien, Forschung oder Markterschließung unter anderem ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern möchten. Die Beantragung von Fördermitteln erfordert eine sorgfältige Recherche und Vorbereitung sowie detaillierte Unterlagen. Hier kann es sinnvoll sein, eine Fördermittelberatung in Anspruch zu nehmen. Verschiedene Förderprogramme bieten unterschiedliche Schwerpunkte und Zuschussmöglichkeiten, was Unternehmen erlaubt, die für sie passende Unterstützung zu finden.

ÜBER UNSEREN EXPERTEN
Marius Ehrlinger ist Gründer und Geschäftsführer von Pagestreet, einem international agierenden Unternehmen mit Sitz in Berlin, das sich auf die Fördermittel- und Energieberatung (F&E) spezialisiert hat. Mit über 12 Jahren Erfahrung spielt Pagestreet eine entscheidende Rolle in der Beratung rund um die Fördermittelvergabe.
Fördermittel für KMU: Häufig gestellte Fragen
Was passiert, wenn die Projektdurchführung länger dauert als geplant?
Es ist wichtig, Verzögerungen so früh wie möglich der zuständigen Behörde zu melden. In vielen Fällen kann der Förderzeitraum angepasst werden, wenn dies gut begründet ist.
Können Fördermittel für bereits begonnene Projekte beantragt werden?
In der Regel müssen Förderanträge vor dem Projektstart eingereicht werden. Bereits begonnene oder abgeschlossene Projektarbeiten sind meist nicht förderfähig. Sie sollten also unbedingt im Vorfeld klären, welche Finanzierungsmöglichkeiten bestehen und die Förderrichtlinien am besten mit einem Profi für Förderprogramme durchgehen.
Sind KMU-Fördermittel steuerpflichtig?
In vielen Ländern müssen Fördermittel als Einnahmen versteuert werden. Es ist ratsam, einen Steuerberater hinzuzuziehen, um die genaue Steuerpflicht zu klären.
Was geschieht, wenn das Projektziel nicht erreicht wird?
Wenn das Projektziel nicht erreicht wird, kann dies je nach Programm zur Rückforderung der Fördermittel führen. Es ist wichtig, während der Projektarbeiten regelmäßig Berichte beziehungsweise Verwendungsnachweisformulare einzureichen und eventuelle Änderungen frühzeitig zu melden.
Kann man nachträglich Änderungen am Projektplan vornehmen?
Ja, jedoch müssen Änderungen im Projektverlauf in der Regel von der zuständigen Behörde genehmigt werden, insbesondere wenn sie die Projektziele oder den Budgetrahmen betreffen.
Wie erfolgt die Auszahlung der Fördermittel an KMU?
Die Auszahlung erfolgt oft in mehreren Tranchen, die an die Erreichung bestimmter Meilensteine im Projekt geknüpft sind. Nicht selten wird ein Teil der Mittel erst nach Abschluss des Projekts ausgezahlt.
Wie viel Eigenkapital muss ein KMU in der Regel einbringen?
Die Förderquote variiert, beträgt jedoch oft 50 Prozent bis 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Der Rest muss vom KMU selbst aufgebracht werden.
Ist die Antragstellung für EU-Fördermittel kostenpflichtig?
Die Antragstellung selbst ist für den potenziellen Zuwendungsempfänger kostenlos, aber eine externe Fördermittelberatung und die entsprechende Vorbereitung der Unterlagen können Kosten verursachen.
Kann ein KMU mehrere EU-Förderungen gleichzeitig beantragen?
Ja, KMU können parallel Förderungen beantragen, solange unterschiedliche Ziele verfolgt werden. Das sollte aber gut geprüft werden. Auch Verbundprojekte sind möglich.
Was passiert, wenn ein Antrag abgelehnt wird?
Sollte Ihr Antrag auf Beihilfe beziehungsweise Fördermittel abgelehnt werden, haben Sie in der Regel die Möglichkeit, den Antrag zu überarbeiten und erneut einzureichen. Es ist ratsam, sich nach den Gründen für die Ablehnung zu erkundigen, um weitere Verzögerungen zu vermeiden. Manchmal kann die Lösung sein, auf eine Förderrichtlinie des Bundes auszuweichen.