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Fördermittelberatung

Fördermittelberatung: Ablauf & Kosten einer EU Fördermittelberatung

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 30. Januar 2025
Lesedauer: 15 Minuten
© Zerbor / istockphoto.com

Als Unternehmen kann es eine Herausforderung sein, Innovationsprojekte oder Wachstumspläne zu verwirklichen und finanziell gut dazustehen. An diesem Punkt kommen EU-Fördermittel ins Spiel, die eine finanzielle Unterstützung für Innovation darstellen. Doch der Weg zu den passenden Förderprogrammen ist komplex. Theoretisch haben alle Bürger der EU die Möglichkeit, EU-Fördermittel zu beantragen. Die EU bietet verschiedene Programme an, über die – je nach Art Ihres Unternehmens oder Vorhabens – finanzielle Unterstützung beantragt werden kann. Darüber hinaus gibt es Fördermöglichkeiten im Rahmen von Programmen, die von den Mitgliedstaaten direkt umgesetzt werden. Bevor Sie einen Förderantrag stellen, sollten Sie stets in den entsprechenden Ausschreibungsrichtlinien prüfen, ob Sie die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllen. Genau hier setzt eine professionelle Fördermittelberatung an, indem sie Unternehmen dabei hilft, das richtige Programm zu finden und den Antragsprozess erfolgreich zu gestalten. 

Alles auf einen Blick:

  • Eine Fördermittelberatung unterstützt vom ersten Beratungsgespräch bis weit nach der erfolgreichen Bewilligung der Fördermittel. 
  • Der Beratungsprozess gliedert sich in mehrere Phasen, vom Erstgespräch bis zur Nachbereitung nach der Antragsstellung und dem Einbringen in Investitionen.
  • Die Dauer einer EU-Fördermittelberatung variiert je nach Projekt und reicht von wenigen Wochen bis zu einem Jahr.
  • Die Kosten sind stark vom Projekt und den Voraussetzungen des Unternehmens abhängig.
  • Auch die Kosten für die Fördermittelberatung können abgedeckt werden. 

Vorteile und Nachteile einer Fördermittelberatung

VorteileNachteile
  • höhere Erfolgschancen bei der Antragsstellung
  • Entlastung bei komplexen Antragsverfahren
  • Zugang zu speziellen Programmen im Bereich der Förderungen
  • Zeitersparnis durch professionelle Abwicklung
  • Kosten können hoch sein, besonders bei großen Projekten
  • Abhängigkeit vom Berater für bürokratische Aufgaben
  • erfolgsabhängige Vergütung kann unvorhersehbare Kosten verursachen
  • nicht jede Beratung führt zur Bewilligung von Fördergeldern

Was ist eine Fördermittelberatung?

Gerade kleinen und mittleren Unternehmen, den sogenannten KMUs fehlt im Arbeitsalltag oft die Zeit, sich in Bedingungen und Formulare einzuarbeiten. Das Ergebnis sind entweder nicht abgerufene Gelder oder gar abgelehnte Anträge, die so nicht hätten ausgehen müssen, weil das Geld den Betrieben eigentlich zugestanden hätte. 

Eine Fördermittelberatung ist daher eine spezialisierte Dienstleistung, die Unternehmen, Organisationen oder Privatpersonen dabei hilft, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Berater in diesem Bereich haben umfassendes Wissen über die verschiedenen Fördermöglichkeiten. Sie helfen bei der Identifizierung geeigneter Programme, der Vorbereitung und Einreichung von Anträgen sowie der Nachbereitung und Abrechnung von Förderprojekten. Ihr Ziel ist es, den Zugang zu finanziellen Ressourcen zu erleichtern und die Erfolgschancen für die Gewährung von Fördermitteln zu erhöhen.

Dabei gilt es zu beachten: Es gibt unterschiedliche Förderungsformen wie etwa finanzielle Unterstützung, Darlehen, Preisgelder etc. 

Warum ist eine Fördermittelberatung für Unternehmen sinnvoll?

Im Prinzip kann jeder EU-Bürger auch EU-Förderungen beantragen. Viele Fördermittel können aber nur unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden, weshalb man als Laie schnell den Überblick verlieren kann. Die Experten unterstützen dabei, fristgerechte und fehlerfreie Anträge einzureichen, wodurch Unternehmen ihre Chance auf eine Fördergeldbewilligung steigern. Sie sparen damit Zeit, die sie in ihr Tagesgeschäft investieren können und müssen keine zusätzlichen Ressourcen für die Antragsbearbeitung schaffen.

UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
“Gerade die kleineren Unternehmen profitieren enorm von den Fördermitteln. Aber ohne Hilfe muss man sich da schon ziemlich durchkämpfen, die Anforderungen verstehen, alles genau ausarbeiten – im Finanzbereich genauso wie im inhaltlichen Bereich. Die Vorbereitung, Dokumentation und Archivierung von Fördermittelanträgen erfordert einen erheblichen Zeitaufwand, besonders wenn man versucht, alles allein zu bewältigen. Diese Zeit fehlt dann oft für das Kerngeschäft. Zudem geht es bei Fördermitteln um beträchtliche Summen, und die Gefahr, Fehler zu machen, ist hoch. Arbeiten Sie jedoch mit Profis zusammen, maximieren Sie in der Regel Ihre Ergebnisse.”
Marius Ehrlinger – Geschäftsführer und Gründer von Pagestreet

Welche Aufgaben übernimmt eine EU-Fördermittelberatung?

Die EU-Fördermittelberatung findet für Sie das passende Förderprogramm für Ihr Projekt und übernimmt alle notwendigen Schritte zur Antragstellung. Darüber hinaus prüft sie die Einhaltung von Förderrichtlinien und unterstützt bei der Dokumentation und Abrechnung. Zudem kann damit auch im Nachgang die Mittelverwendung nach den Förderrichtlinien einfacher nachgewiesen werden. Ziel ist es, die Erfolgschancen für Fördermittel zu erhöhen und den administrativen Aufwand für den Antragsteller zu reduzieren. 

Wie unterstützt eine Fördermittelberatung bei der Antragstellung?

  • Ermittlung der passenden öffentlichen Förderung
  • Sichten der Dokumente
  • Ausfüllen der Formulare
  • korrekte Erstellung aller nötigen Nachweise 
  • fristgerechte Antragseinreichung

Wie läuft eine EU-Fördermittelberatung ab?

Typischerweise beginnt die EU-Fördermittelberatung mit der Erstberatung, in der die Fördermöglichkeiten bewertet werden. Nach der Auswahl der passenden EU-Förderprogramme begleitet der Berater das Unternehmen während des gesamten Antragsverfahrens und sorgt dafür, dass alle erforderlichen Dokumente nach den jeweiligen Vorgaben eingereicht werden.   

Welche Phasen gibt es im Beratungsprozess?

PhaseDetailsUngefähre Zeit
1. Phase:
Erstberatung
  • Analyse des Unternehmens, seiner Projekte und der Förderfähigkeit
  • erste Einschätzung, welche Fördermittel infrage kommen
1 bis 2 Wochen
2. Phase:
Fördermittelrecherche
  • Recherche nach passenden EU-Förderprogrammen
  • Berücksichtigung der spezifischen Projektanforderungen und Förderkriterien
2 bis 4 Wochen

3. Phase: Antragsvorbereitung
  • Erstellung des Förderantrags
  • Sammeln aller erforderlichen Unterlagen (zum Beispiel Finanzberichte, Businesspläne)
  • Abstimmung mit dem Unternehmen
4 bis 8 Wochen
4. Phase:
Antragsbegleitung
  • Einreichung des Antrags und Kommunikation mit der Förderstelle
  • Klärung von Rückfragen und weiteren Formalitäten
2 bis 6 Monate (abhängig von der Förderstelle)
5. Phase:
Nachbetreuung
  • Erstellung von Verwendungsnachweisen und Berichten
  • Unterstützung bei der Dokumentation und Einreichung bei der Förderstelle
6 bis 12 Monate nach Projektabschluss

Wie lange dauert eine typische EU-Fördermittelberatung?

Vom Erstgespräch bis zum Abschluss der Antragsstellung vergehen rund vier bis zehn Monate, hinzu kommt die Nachbetreuung, die bis zu einem Jahr andauern kann. Die einzelnen Phasen der Fördermittelberatung nehmen unterschiedlich viel Zeit in Anspruch und hängen mitunter von der Art und Größe des Projekts ab.

Fördermittelcheck: Welche Ergebnisse liefert eine Fördermittelberatung?

Ihr Berater sorgt mit dem reibungslosen Ablauf der Antragsstellung dafür, das Maximum an möglichen Fördermitteln auszuschöpfen. Für Unternehmen bedeutet das

  • finanzielle Entlastung,
  • niedrigere Finanzierungskosten und
  • langfristige Investitionssicherheit.

Dazu erhalten Sie oftmals konkrete Hinweise zur Optimierung der Projektplanung und Umsetzung, sodass das Vorhaben wesentlich strukturierter abläuft.

Was passiert nach Abschluss der Fördermittelberatung?

Oft begleitet der Berater das Unternehmen weiter, indem er Verwendungsnachweise erstellt und den Erfolg des Projekts sicherstellt. Auch Zwischenberichte an die fördernden Institutionen gehören zu den Aufgaben im Nachgang. 

Welche langfristigen Vorteile kann eine Fördermittelberatung einem Unternehmen bringen?

Eine Fördermittelberatung kann dazu beitragen, das finanzielle Risiko von Innovations- und Wachstumsprojekten zu senken. Sofern die Fördergelder gezielt eingesetzt werden, ermöglicht das mehr Freiraum, um Investitionen in anderen Bereiche zu tätigen. Ein großer Vorteil für Unternehmen ist, dass sie durch den Beratungsprozess ein tieferes Verständnis der Förderlandschaft entwickeln und die gemachten Erfahrungen und das erlangte Wissen zukünftig nutzen können, um effizient weitere Fördermittel zu beantragen. Dadurch wird nicht nur eine gewisse finanzielle Planungssicherheit geschafften, sondern auch Wettbewerbsfähigkeit.



Wie werden passende EU-Förderprogramme ermittelt?

Bei der Fördermittelberatung handelt es sich um einen systematischen Prozess, der auf die spezifischen Anforderungen und Ziele des Unternehmens zugeschnitten ist. Der Ablauf lässt sich in mehrere detaillierte Schritte unterteilen:

  1. Projektanalyse und Zieldefinition: Zunächst analysieren und definieren Berater und Unternehmen gemeinsam alle Details des Projekts, wie zum Beispiel den Investitionsbedarf oder den geografischen Standort. Anhand der Informationen kann ein erster Abgleich mit den grundlegenden Voraussetzungen der Förderprogramme beginnen und eine erste Vorauswahl getroffen werden. 
  2. Abgleich mit Förderprioritäten der EU: Die EU fördert unter anderem Programme in den Schwerpunkten Innovation, Forschung, Umwelt, Digitalisierung und regionale Entwicklung. Ihr Berater prüft, welche Programme in Bezug auf die Förderziele relevant sind und welche Förderbedingungen erfüllt sein müssen. 
  3. Förderdatenbanken und Netzwerke: Mithilfe spezialisierter Förderdatenbanken, in denen alle aktuellen und verfügbaren EU-Förderprogramme gelistet sind, werden die passenden Förderprogramme identifiziert. Zusätzlich greifen die Berater oft auf ein Netzwerk von Fachleuten und Kontakten zu Förderstellen zurück, um direkte Informationen über die Verfügbarkeit und Eignung von Programmen zu erhalten.
  4. Vorauswahl und Prüfung der Förderbedingungen: Als Nächstes folgt die Vorauswahl und die Untersuchung der spezifischen Anforderungen, wie zum Beispiel die mögliche Höhe und Dauer der Förderung sowie Antragstermine und eventuelle Mitfinanzierungsquoten.
  5. Finanzierungsmöglichkeiten und Kombinationen: In vielen Fällen ist es sinnvoll, mehrere Förderprogramme miteinander zu kombinieren, um verschiedene Projektphasen oder Finanzierungsbedarfe abzudecken. Der Berater prüft, ob und wie EU-Fördermittel mit nationalen Förderprogrammen oder Eigenmitteln kombiniert werden können, um eine maximale Förderhöhe zu erreichen. 
  6. Präsentation der Ergebnisse und Entscheidung: Der Berater geht gemeinsam mit Ihnen die ermittelten Förderprogramme durch und legt Ihnen eine Einschätzung der Erfolgsaussichten dar. Sie entscheiden dann, welches Programm am besten zu Ihren Zielen passt, woraufhin die Antragsstellung erfolgt.

Welche Informationen benötigt der Fördermittelberater vom Unternehmen?

  • detaillierte Projektbeschreibung mit Zielen und Finanzierungsbedarf
  • wirtschaftliche Kennzahlen wie Umsatz, Mitarbeiterzahl und Bilanzsumme
  • Angaben zur bisherigen und geplanten Projektfinanzierung
  • rechtliche Informationen, wie die Unternehmensstruktur und Antragsberechtigung
  • frühere Erfahrungen mit Fördermitteln oder laufende Anträge

Welche Kosten sind mit einer EU-Fördermittelberatung verbunden?


Jede EU-Fördermittelberatung ist berechtigt, die Preise für ihre Dienstleistung nach eigenem Ermessen festzulegen und sie als Prozentsatz oder Pauschale abzurechnen. Im Gegensatz zu anderen Branchen wie der Steuerberatung gibt es keine festgelegte Gebührenordnung, an der Sie sich orientieren können. 

Faktoren, die die Kosten der EU-Fördermittelberatung beeinflussen:

  • Thematische Spezialisierung des Anbieters: Die Expertise des Dienstleisters in spezifischen Förderbereichen spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Projekts – das lassen sich Anbieter honorieren.
  • Erfolgsaussichten für den Antragsteller: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Antrag genehmigt wird, wirkt sich ebenso auf den Preis aus. Seriöse Stellen werden einen höheren Preis berechnen, wenn das Projekt gute Chancen hat, während unseriöse Unternehmen sich auch das Misslingen gut bezahlen lassen.
  • Komplexität des Projekts: Je mehr Aufwand eine EU-Fördermittelberatung bedeutet, desto teurer können die Kosten ausfallen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn mehrere Fördermittel miteinander kombiniert werden müssen oder umfangreiche Analysen erforderlich sind.
  • Risikoaffinität von Dienstleister und Antragsteller: Sowohl der Berater als auch das Unternehmen müssen die Bereitschaft zeigen, Risiken in Kauf zu nehmen, insbesondere wenn ungewiss ist, ob eine Förderung bewilligt wird.
  • Fördersumme: Die Höhe der beantragten Förderung kann sich auf den Aufwand und die Anforderungen des Antrags auswirken.
  • Sprache des Antrags: Bei EU-Fördermitteln ist es oft erforderlich, Anträge auf Englisch oder in einer anderen Fremdsprache einzureichen. Das verursacht Zusatzkosten. 

Es gibt pauschale, prozentuale und hybride Vergütungsmodelle. Pauschale Stundensätze liegen zwischen 80 und 200 Euro (zuzüglich Umsatzsteuer), der Tagessatz zwischen 800 und 1.600 Euro. Die erfolgsabhängige Vergütung schlägt durchschnittlich mit zehn Prozent des bewilligten Zuschusses und der Kredit- oder Bürgschaftssumme zu Buche. Bei der hybriden Vergütung werden einzelne Leistungen sowohl pauschal und als erfolgsabhängig berechnet. So ist es nicht ungewöhnlich, dass einige Dienstleister am Anfang einen festen Betrag für die Analyse und Einschätzung in Rechnung stellen und für die Bewilligung einen gewissen Prozentsatz nehmen.

GUT ZU WISSEN:
Das Erstgespräch ist in sehr vielen Fällen kostenlos. Auf diese Weise können Sie mehrere Dienstleister unverbindlich vergleichen.

Vor- und Nachteile der Vergütungsmodelle im Vergleich

pauschale Vergütungstundenbasierte Vergütungerfolgsabhängige Vergütunghybride Vergütung
Vorteile
  • transparente Kosten
  • keine unerwarteten zusätzlichen Gebühren
  • flexibler, wenn punktuelle Beratung benötigt wird
  • transparente Abrechnung nach Aufwand
  • Kosten entstehen nur bei erfolgreicher Bewilligung
  • Dienstleister trägt das Risiko bei Ablehnung
  • niedrigeres Risiko für beide Parteien
  • Teilsicherheit durch festen Betrag im Voraus, Rest wird bei Erfolg abgerechnet
Nachteile
  • Risiko der Ablehnung liegt beim Antragsteller
  • Kann bei Ablehnung teurer erscheinen
  • keine Kostensicherheit
  • Risiko der Ablehnung liegt beim Antragsteller
  • vergleichsweise höhere Kosten bei Bewilligung
  • erfordert oft längere Zeit bis zur Vergütung
  • erfolgsabhängige Anteile führen zu höheren Kosten bei großer Fördersumme
  • Restrisiko für den Antragsteller bei Ablehnung

Gibt es Förderprogramme zur Finanzierung der Beratungskosten selbst?

Um den finanziellen Beitrag einer Fördermittelberatung auszugleichen, gibt es verschiedene Förderprogramme, die die Kosten ganz oder zumindest teilweise übernehmen.

FörderprogrammFörderhöheZielgruppe
BAFA – Förderung von Unternehmensberatungen für KMU
  • maximal zwei Beratungen pro Jahr
Während der Laufzeit der Richtlinie, die bis zum 31. Dezember 2026 gilt, können förderfähige Unternehmen bis zu fünf abgeschlossene Beratungen unterstützt bekommen.
go-inno (Innovationsgutscheine des BMWi)
  • bis zu 50 Prozent der Beratungskosten
KMU mit Innovationsvorhaben
GRW – Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur
  • abhängig vom Fördergebiet
KMU in strukturschwachen Regionen
INNO-KOM
  • abhängig vom Projekt
Forschungseinrichtungen in strukturschwachen Regionen
EU-Beratungsgutscheine (Enterprise Europe Network)
  • Beratungsleistungen ohne direkte Zuschüsse
KMU, die an EU-Förderprogrammen interessiert sind
UNSER TIPP:
Nutzen Sie die kostenlosen Beratungsangebote von IHKs oder Landesbanken. Diese bieten oft erste Einschätzungen zu Fördermöglichkeiten, bevor Sie eine kostenpflichtige Beratung in Anspruch nehmen.

Gibt es spezielle Fördermittelberatungen für bestimmte Branchen oder Projektarten?

Ja, es gibt spezialisierte Fördermittelberatungen, die sich auf bestimmte Branchen der Wirtschaft oder auf spezielle Projektarten fokussieren – teilweise im gesamten europäischen Bereich. Diese Beratungen drehen sich um Fördermittel für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen und helfen dabei, passende staatliche oder private Förderungen zu identifizieren und zu beantragen. 

FördermittelberatungBranchenbeispielProjektartenSchwerpunkte
Erneuerbare Energien
  • Photovoltaik
  • Windenergie
  • Wasserkraft
  • Installation von PV-Anlagen
  • Ausbau von Windparks
Digitalisierung und IT
  • IT-Dienstleister
  • Startups
  • Softwareentwicklung
  • digitale Transformation
  • IT-Sicherheit
  • Cloud
Handwerksbetriebe
  • Baugewerbe
  • Elektrotechnik
  • Installateure
  • Modernisierung
  • Betriebsentwicklung
  • Technik-Investitionen
  • BAFA-Förderung
  • KfW-Kredite
  • Branchenprogramme
Innovation und Forschung
  • Technologie
  • Wissenschaft
  • Pharma
  • Forschung & Entwicklung
  • Produktinnovationen
Soziale und gemeinnützige Projekte
  • soziale Einrichtungen
  • Stiftungen
  • Vereine
  • Sozialprojekte
  • Bildungsprogramme
  • Gesundheit
  • EU-Sozialfonds
  • Bundesprogramme
  • Stiftungsgelder

Welche Qualifikationen sollte ein Fördermittelberater haben?

Ein qualifizierter Fördermittelberater sollte fundierte Kenntnisse über nationale und EU-weite Förderprogramme besitzen und umfangreiche Erfahrung im Umgang mit komplexen Antragsverfahren haben. Weiter ist es wichtig, dass er die folgenden Qualifikationen mitbringt:

  • Projektmanagement-Erfahrung
  • branchenspezifische Fachkenntnisse
  • juristische Kenntnisse
  • Erfahrung mit Verwendungsnachweisen
  • Vergütungstransparenz
  • gute Referenzen und Bewertungen
  • Angebot eines kostenlosen Erstgesprächs

Achten Sie bei der Auswahl auf Zertifikate und Mitgliedschaften:

  • Zertifizierungen im Bereich der Unternehmensberatung, ausgestellt von Fachverbänden wie dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU)
  • Mitgliedschaften in Fachverbänden, wie zum Beispiel dem Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA)
GUT ZU WISSEN:
Ein Berater mit spezifischer Branchenkenntnis erhöht die Erfolgsaussichten für die Auswahl passender Fördermittel. Wählen Sie daher gezielt einen Berater, der sich in Ihrem Geschäftsbereich auskennt.

Fördermittelberater Marius Ehrlinger

ÜBER UNSEREN EXPERTEN

Marius Ehrlinger ist Gründer und Geschäftsführer von Pagestreet, einem international agierenden Unternehmen mit Sitz in Berlin, das sich auf die Fördermittel- und Energieberatung (F&E) spezialisiert hat. Mit über 12 Jahren Erfahrung spielt Pagestreet eine entscheidende Rolle in der Beratung rund um die Fördermittelvergabe.

» Überblick zu Pagestreet


Diese 5 Dinge sollten Sie beachten:

  1. Einige Förderprogramme sind nicht nur Zuschüsse, sondern Darlehen. Klären Sie, ob und wann Rückzahlungen fällig werden.
  2. Fördermittelberatungen sind häufig kostenpflichtig, jedoch können die Kosten oft selbst gefördert werden.
  3. Fördermittel decken oft nur einen Teil der Gesamtkosten ab. Kalkulieren Sie im Voraus, wie viel Eigenkapital oder weitere Finanzierungsquellen Sie benötigen.
  4. Viele Förderprogramme setzen voraus, dass der Antrag vor Projektbeginn gestellt wird. Prüfen Sie, ob eine nachträgliche Beantragung möglich ist, da dies aber nur selten der Fall ist.
  5. In einigen Fällen kann eine „Überförderung“ eintreten, bei der Zuschüsse zurückgefordert werden, wenn die geförderte Summe eine bestimmte Grenze überschreitet. Achten Sie darauf, dies zu vermeiden.


Fazit

Eine Fördermittelberatung bietet gerade Unternehmen aus dem Mittelstand eine wertvolle Unterstützung bei der Identifikation und Beantragung von Förderprogrammen, insbesondere auf EU-Ebene, aber auch im Bereich der Bundesförderung und teilweise sogar bei Fördermöglichkeiten vor Ort. Der Beratungsprozess gliedert sich in mehrere Phasen, angefangen von der Analyse der Projektanforderungen bis hin zur Antragsstellung und Nachbetreuung. Die Kosten einer solchen Beratung variieren je nach Umfang und Erfolgsbasis. Wichtig ist, dass Unternehmen frühzeitig alle benötigten Informationen bereitstellen und die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Berater suchen, um die Chancen auf Fördermittel zu maximieren. Neben guten betriebswirtschaftlichen Kenntnissen braucht ein kompetenter Fördermittelberater auch volkswirtschaftliches Wissen. Denn neben den Zielen des Unternehmens trägt er auch Verwantwortung für den positiven und erwünschten Effekt der Programme insgesamt. Das heißt, dass die europäischen öffentlichen Fördermittel oder auch die des Bundes für das Vorhaben eingesetzt werden, für das sie auch wirklich vorgesehen waren.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.