Wie wird man Steuerberater?
Der Beruf Steuerberater ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Wer Steuerberater werden möchte, muss sich für diese Karriereentscheidung auf jeden Fall mehrere Jahre Zeit nehmen. Um zum Steuerberater ernannt zu werden, müssen Sie die Steuerberaterprüfung erfolgreich ablegen, und um zu dieser zugelassen zu werden, müssen Sie ein passendes Studium mit entsprechender Praxiszeit oder eine adäquate Ausbildung, etwa als Steuerfachangestellter, vorweisen.

Warum sollte man Steuerberater werden? Nun, der Beruf des Steuerberaters genießt gesellschaftlich hohes Ansehen, lockt mit guten Verdienst- und Karrierechancen und vereint die Arbeit mit Zahlen und Menschen. Um Steuerberater zu werden, gibt es zwar mehrere Wege, jedoch ist die Ausbildung in Deutschland streng reguliert und nicht jeder eignet sich für den Beruf. Steuer-Berater.de erklärt Ihnen den Unterschied zwischen Studium und Ausbildung zum Steuerberater.
Was macht ein Steuerberater?
Bevor Sie eine Ausbildung beginnen, um Steuerberater zu werden, ist es natürlich gut zu wissen, was für Aufgaben ein Steuerberater überhaupt übernimmt. So können Sie besser beurteilen, ob der Beruf für Sie in Frage kommt.
Ein Steuerberater übernimmt unterschiedliche Fach- und Themengebiete. Dazu zählen:
- alle klassischen Buchhaltungsaufgaben
- Weitergabe von Informationen über neue Steuer- und Finanztipps
- Fertigung Ihrer Steuererklärung und Überprüfung Ihrer Steuerbescheide
- Beratung zu rechtlichen Themen bei der Unternehmensgründung
- Informieren über geänderte Rechtslagen
Wenn Sie mehr über den Steuerberater-Beruf und seine Aufgaben erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel dazu.
Qualifikationen: Wer kann Steuerberater werden?
Mit der passenden Ausbildung und den geeigneten persönlichen Eigenschaften, kann theoretisch jeder und jede Steuerberater werden, wenn er oder sie die passende Ausbildung und die Steuerberaterprüfung absolviert hat. Wenn Sie eine Steuerberater Ausbildung machen möchten, sollten folgende Punkt auf Sie zutreffen.
Welche persönlichen Voraussetzungen braucht man für den Beruf?
Der Beruf des Steuerberaters passt zu Ihnen, wenn:
- Sie Zahlen lieben.
- Sie sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren und diese verstehen.
- steuerliche und rechtliche Fragen für Sie interessant sind.
- Sie genau und gründlich arbeiten.
- Sie serviceorientiert und kontaktfreudig sind.
Welche Voraussetzungen muss man für die Zulassung zum Steuerberater erfüllen?
Um als Steuerberater zugelassen zu werden muss man:
- eine geeignete Ausbildung haben
- Praxiszeit vorweisen
- das Steuerberaterexamen absolvieren
- zum Steuerberater bestellt werden
- keine Vorstrafen haben
Über welche Ausbildung kann man Steuerberater werden
Der Beruf des Steuerberaters ist kein Ausbildungsberuf, eine Steuerberater-Lehre gibt es daher nicht. Es handelt sich bei diesem Abschluss um ein Berufsexamen, das einer bundesweiten, vereinheitlichten Prüfung unterliegt. Um dazu zugelassen zu werden, muss man eine geeinigte Ausbildung und die entsprechende Berufspraxis vorweisen. Um sich auf das Steuerberaterexamen vorzubereiten, gibt es Lehrgänge, die einem helfen sollen, das sehr umfangreiche Prüfungsmaterial aufzuarbeiten. Diese Steuerberater-Vorbereitungskurse kann man bei unterschiedlichen Anbietern besuchen.
Wenn Sie Steuerberater werden möchten, dann gibt es mehrere Mittel und Möglichkeiten. Auch die Ausbildungsdauer kann dann dementsprechend variieren.
Vom Steuerfachangestellten zum Steuerberater
Steuerfachangestellte sind die unentbehrliche rechte Hand jedes Steuerberaters. Um Steuerfachangestellter zu werden, muss man eine 3-jährige Ausbildung absolvieren. Diese wird in der Kanzlei eines Steuerberaters absolviert. Neben Steuerberatungsgesellschaften sind auch Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchhalter und Steuerbevollmächtigte dazu befähigt, die benötigten beruflichen Kenntnisse zu vermitteln. Während dieser Ausbildung muss man ein bis zwei Mal pro Woche eine Berufsschule besuchen. Man benötigt für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten zumindest einen Realschulabschluss. Noch bessere Chancen hat man mit Abitur, Fachhochschulreife oder einem Abschluss an einer höheren Handelsschule.
Nach drei Jahren Berufserfahrung als Steuerfachangestellter kann man dann die Prüfung zum Steuerfachwirt ablegen und nach weiteren vier Jahren in der Praxis dann die Prüfung zum Steuerberater. Oder aber man sammelt 10 Jahre Berufserfahrung als Steuerfachangestellter. Auch danach ist man berechtigt, das Steuerberaterexamen abzulegen.
Es gibt aber auch noch andere Aus- und Weiterbildungen in ähnlichen oder artverwandten Bereichen des Steuerwesens, die einen früher oder später zum Ablegen der Steuerberaterprüfung berechtigen, oder einen im Bereich der Steuer weiterbilden.
- Bilanzbuchhalter
- Geprüfter Wirtschaftsfachwirt
- Finanzbuchhalter
Wie lange dauert die Ausbildung zum Steuerberater?
Die Länge der Steuerberater-Ausbildung kommt natürlich auf den Weg an, den Sie wählen. Egal für welche Option Sie sich letztendlich entscheiden: Sie sollten auf jeden Fall insgesamt mehrere Jahre dafür einplanen.
- Ausbildung + 10 Jahre Praxiserfahrung = Zulassung zur Prüfung
- Studium + 2 oder 3 Jahre Praxiserfahrung = Zulassung zur Prüfung
- Ausbildung + Weiterbildung + 7 Jahre Praxiserfahrung = Zulassung zur Prüfung
Was verdient man in der Ausbildung zum Steuerberater?
Je nachdem, welchen Weg sie gewählt haben, um Steuerberater zu werden, wird Ihr Gehalt währen der Zeit der Ausbildung variieren. Als Student haben Sie da natürlich andere Rahmenbedingungen als während der Ausbildungszeit zum Steuerfachangestellten. Im ersten Lehrjahr als Steuerfachangestellter etwa verdient man 800€. Im zweiten 850€, im dritten 950€. Auch die Kosten für eine Ausbildung zum Steuerberater können variieren: Ein Studium ist eventuell kostenpflichtig und ein Lehrgang zur Prüfungsvorbereitung kostet in etwa 4.000€.
Mit welchem Studium kann man Steuerberater werden?
Auch wenn Sie studieren oder studiert haben, können sie natürlich Steuerberater werden. Dafür kommen mehrere Studienarten und Studiengänge in Frage, ein Steuerberater-Studium im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Einige Studiengänge bereiten aber gut auf die Steuerberaterprüfung und das anschließende Berufsleben vor. Voraussetzungen, wie Numerus Clausus oder ähnliches, hängen vom jeweiligen Studienzweig ab.
Vollzeit Bachelor oder Master Studium: Hier eignen sich vor allem die Studienzweige Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaften, Wirtschaftsrecht oder Studien mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung. Nachdem man den Bachelor beendet hat, muss allerdings noch drei Jahre Berufserfahrung nachweisen, bevor man zum Steuerberater-Examen zugelassen wird. Wenn man ein Master-Studium in diesen Bereichen absolviert, kann man die erforderliche Praxiszeit um ein Jahr verkürzen.
Umschulung: Kann man auch als Quereinsteiger Steuerberater werden?
Über eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter kann man die Praxisphase um 3 Jahre verkürzen. So haben nach einer Ausbildung auch Quereinsteiger die Möglichkeit zu einer Steuerberater-Ausbildung. Allerdings sollte man schon aus einem artverwandten Beruf kommen, um zugelassen zu werden. Eine Umschulung zum Steuerfachangestellten ist zum Beispiel auch über ein Fernstudium möglich.