Wer sich erstmals selbstständig macht, der wird vermutlich mit einem weinenden Auge auf Ende Juli schauen. Die Fälligkeit der Steuererklärung ist für viele Menschen mit Unmut und Stress verbunden. Dabei muss es aber nicht so sein. Wer sich gut darauf vorbereitet und alle Daten beisammen hat, sollte definitiv nicht bis zum Schluss warten.
Und auch ein Steuerberater ist nicht immer notwendig, solange der Papierkram nicht über den eigenen Kopf hinauswächst. Wer mit kühlem Kopf und einem freien Nachmittag an die Sache herangeht, der sollte die Steuererklärung im Handumdrehen fertig haben. Wir zeigen, wie’s geht!
Sich mit Elster vertraut machen
Alle Selbstständigen, ob Freiberufler oder Gewerbetreibende, müssen über Elster ihre Steuererklärungen machen. Wer vorher noch nie auf der Plattform war, der muss sich anmelden. Das kann einige Wochen dauern, also lieber rechtzeitig darum kümmern. Aber schon hier werden viele wichtige Daten eingetragen, die später einfach übernommen werden können.
Was muss ich eigentlich ausfüllen?
In Deutschland gibt es verschiedene Rechtsformen, je nachdem, in welche Kategorie der Selbstständigkeit man fällt. Ist man ein Kleinunternehmen? Oder doch ein vollwertiges Gewerbe? Hier hilft nur ein Gespräch mit dem Finanzamt, wenn man den “Fragebogen zur steuerlichen Erfassung” ausfüllt.
Grundlegend kommen diese drei Steuererklärungen ins Spiel:
- Einkommensteuererklärung: Ist für alle fällig, unabhängig von den Einnahmen, vom Freibetrag oder von der Art der Selbstständigkeit.
- Umsatzsteuererklärung: Diese fällt bei allen raus, die die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Ob das Ausfüllen trotzdem nötig ist, hängt vom Finanzamt ab. Ansonsten ist sie aber Pflicht und berechnet die Umsatzsteuervoranmeldungen.
- Gewerbesteuer: Nur für angemeldete Gewerbe nötig. Als Freiberufler müssen Sie sich damit nicht beschäftigen.
Daten aus Vorjahren übernehmen
Wie bereits angesprochen, können bei Elster Daten aus dem Account per Knopfdruck übernommen werden. Und das gilt auch für bereits ausgefüllte Steuererklärungen aus den Vorjahren. Damit fällt schon ein Großteil der Arbeit weg, solange sich nichts grundlegend an der eigenen Situation geändert hat.
Einzig die Summen müssen an den entsprechenden Stellen natürlich an das aktuelle Jahr angepasst werden. Wenn alle anderen Felder gleich geblieben sind, ist das Ausfüllen kein Problem!
Einnahmen und Ausgaben vorher unterteilen
Die Daten für die Einnahmen und Ausgaben sind natürlich der wichtigste Punkt der Steuererklärung, aber auch hier sollten eigentlich keine Fragen mehr offenbleiben. Wer sowieso schon gut in der Buchführung ist und alle Angaben beisammen hat, der sollte nicht bis Juli mit der Steuererklärung warten.
Es gibt sowohl digitale Steuerprogramme als auch per Hand geschriebene Tabellen, mit denen sich die Buchhaltung erledigen lässt. Alles Notwendige dafür – von Ordnern über Buchhaltungshefte bis hin zu Etiketten – finden Sie beim Spezialist für Bürobedarf. Auch normale Online-Rechner helfen dabei, sich vorab einen groben Überblick über die anfallenden Steuern zu verschaffen. Für die meisten Selbstständigen reicht zudem eine einfache EÜR (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) aus.
An die Krankenversicherung denken
Neben all den persönlichen Abgaben fürs Unternehmen ist es auch wichtig, die Zahlungen für die Kranken-, Pflege und Rentenversicherung mit in die Berechnung einzubeziehen. Oft dauern die Bescheide einige Monate, aber man kann die Abgaben schon vorher selbst berechnen.
Bewahren Sie auch immer alle Belege auf, auch wenn diese nicht direkt gefordert werden. Jedoch kann das Finanzamt diese immer noch nachfordern, weshalb sie für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren aufgehoben werden müssen.
Fristen im Blick behalten
Auch wenn man die Steuererklärung theoretisch bis Ende Juli abgeben kann, lohnt es sich, früher anzufangen. Wer seine Unterlagen rechtzeitig einreicht, erspart sich nicht nur den Last-Minute-Stress, sondern hat auch einen Zeitpuffer, falls Rückfragen vom Finanzamt kommen oder etwas nachgereicht werden muss. Besonders wer auf eine mögliche Steuererstattung hofft, profitiert vom frühzeitigen Einreichen – je eher die Erklärung bearbeitet wird, desto schneller gibt es Geld zurück. Zudem kann es sinnvoll sein, sich vorab über mögliche Fristverlängerungen zu informieren, falls sich die Abgabe doch einmal verzögert.
Nicht alles allein machen müssen
Falls man doch merkt, dass die Zahlen zu komplex werden oder Unsicherheiten bei bestimmten Angaben bestehen, ist es absolut kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe zu holen. Steuerberater, Lohnsteuerhilfevereine oder auch digitale Tools wie Steuer-Apps können hier wertvolle Unterstützung bieten. Viele Programme führen Schritt für Schritt durch die Formulare und helfen sogar dabei, mögliche Sparpotenziale zu entdecken. Wer auf Dauer Zeit und Nerven sparen will, sollte sich überlegen, ob eine solche Investition nicht sinnvoller ist als stundenlanges Grübeln über Paragraphen.
Fazit
Die Steuererklärung muss für Selbstständige kein stressiges Mammutprojekt sein. Mit etwas Vorbereitung, einer ordentlichen Buchführung und dem richtigen Werkzeug – sei es Elster, eine Steuer-App oder ein einfaches Tabellenblatt – lässt sich die Erklärung oft an einem Nachmittag erledigen. Wer frühzeitig beginnt, alle Belege sammelt und sich mit den Anforderungen vertraut macht, spart Zeit, Nerven und möglicherweise auch Geld. Und wenn es doch zu kompliziert wird: Hilfe zu holen ist nicht nur erlaubt, sondern oft die beste Entscheidung.
FAQ – Häufige Fragen zur Steuererklärung für Selbstständige
Was brauche ich, um meine Steuererklärung als Selbstständiger zu machen?
Du brauchst Zugang zu Elster, deine Einnahmen- und Ausgabenübersicht, ggf. Belege, Versicherungsnachweise und Informationen zur Rechtsform deines Unternehmens.
Welche Steuerarten muss ich als Selbstständiger beachten?
In der Regel musst du folgende Steuererklärungen einreichen: Einkommensteuererklärung (immer verpflichtend), Umsatzsteuererklärung (außer bei Anwendung der Kleinunternehmerregelung), Gewerbesteuererklärung (nur bei Gewerbebetrieb, nicht bei Freiberuflern)
Was ist die EÜR und brauche ich sie?
Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) ist die einfachste Form der Gewinnermittlung für Selbstständige. Die meisten Freiberufler und Kleinunternehmer nutzen sie. Sie listet Einnahmen und Ausgaben auf und ermittelt daraus den Gewinn.
Kann ich meine Daten vom letzten Jahr übernehmen?
Ja, bei Elster lassen sich viele Daten automatisch aus Vorjahren übernehmen. Das spart Zeit und reduziert Fehler. Wichtig ist nur, die Zahlen ans aktuelle Jahr anzupassen.
Wann muss ich meine Steuererklärung abgeben?
Die Frist endet normalerweise am 31. Juli des Folgejahres. Wer einen Steuerberater nutzt, hat in der Regel mehr Zeit. Frühzeitige Abgabe ist jedoch empfehlenswert, besonders bei Rückfragen oder Erstattungen.